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Das Donnern der Pferdehufe wurde nur von den gelegentlichen Knallen der Peitsche übertönt.Es verhallte genauso, wie das Knarren der Räder und Achsen in der sonnenausgeglühten Weite. Die rote Kutsche tauchte, von einer Staubwolke umgeben, aus der Prärie auf. Schaumflocken flogen von den Nüstern des Sechsergespanns. Der Mann auf dem hohen Bock, grau vom Staub, verschwitzt, sonnenverbrannt, wie ein Dämon aus einer fernen Welt, hielt die Zügel mit eiserner Kraft. Daneben der Begleitmann, mit der doppelläufigen Parker-Flinte auf dem Knie, klammerte sich an der Sitzlehne fest. Erst kurz vor der Stadt drosselte der Kutscher das halsbrecherische Tempo. Die Menschen am Rande der gottverlassenen Blockhüttensiedlung konnten die Aufschrift auf den Seitentüren lesen: |
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Ein magischer Name in der Geschichte des amerikanischen Westens, in der immer Mythos und Realität zur Legende vermischt wurden, obwohl doch die Wirklichkeit ausreichen würde, die ewige Faszination eines grandiosen Abenteuers, auszustrahlen. Die Geschichte der WELLS FARGO, der vielleicht bedeutendsten Postkutschengesellschaft des “Wilden Westens”, ist ein Markenstein in der Besiedelung Amerikas. |
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Am 18.März 1852 gründeten Henry Wells u.William Fargo von New York aus mit einem Grundkapital von 300.000 $ im fernen Californien ein neues Unternehmen die WELLS, FARGO & COMPANY . Präsident wurde der Bankier E.B.Morgan. Vorstandsvorsitzender war der Bankier Johnston Livingston. Henry Wells u. William Fargo wurden Direktoren u. Repräsentanten der Firma, die im Volksmund bald nur noch als WELLS FARGO bekannt war.............. bis heute. Im Mai fuhren zwei Vertreter nach San Francisco und richteten die erste Frachtagentur und eine Wells Fargo Bank ein. Am 13.Juli 1852 öffnete das erste Office in der Montgomery Street. |
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Im Juli 1852 ging von San Francisco die erste Frachtladung der Wells Fargo ( 65 Pakete ) mit dem Dampfschiff “Tennessee” ab. Von da an verschiffte die Wells Fargo-Agentur zweimal wöchentlich Pakete, Briefe,Waren u. Goldstaub. Im November 1852 wurde die erste Frachtwagenlinie, die “ Gregory Express “ erworben Das war die Grundlage für regelmäßige Post, Fracht- u. Passagiertransporte. Binnen kurzem wurden weitere Kutschengesellschaften aufgekauft. 1854 besaß die Wells, Fargo & Co.bereits 24 Agenturen in den wichtigsten Goldgebieten und unterhielt ein florierendes Postnetz. |
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Nach einem Börsenkrach im Februar 1855, bei dem tausende von Goldgräbern die Banken in San Francisco und Sacramento stürmten, eröffnete die Wells, Fargo & Co. wieder als eine der ersten ihre Agenturen und Banken. Sie war rechtzeitig aus riskanten Börsengeschäften ausgestiegen. Der Sitz der Wells, Fargo- Zentrale in New York erwies sich dabei als Informationsvorteil. Wells Fargo war nun die absolute Nr. 1 im Frachtgeschäft Californiens. |
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1855 fuhren die Postkutschen von Wells Fargo 42 Agenturen an. 1860 bereits über 120. Das Streckennetz, das regelmäßig bedient wurde, reichte längst über Californien hinaus. Es erstreckte sich nach Oregon, Nevada, Idaho, Montana - durch den gesamten nord - und südwestlichen Raum Amerikas. In großen Gebieten stellte die Wells, Fargo & Co. bereits ein Monopol dar. Kleinere Konkurrenten wurden gnadenlos ausgeschaltet. 1866 trugen bereits 200 Agenturen den legendären Namen im gesamten amerikanischen Westen. Wells Fargo - Kutschen beförderten zeitweise ein höheres Postaufkommen als die amtliche US-Post. Ein privater Sicherheitsdienst sorgte für die Bekämpfung von Straßenräubern. Mit dem Vordringen der Eisenbahn tauchten auch sehr bald Wells-Fargo-Waggons auf allen Eisenbahnstrecken auf. Während für die roten Kutschen die staubigen Prärierouten in die entferntesten Siedlungsgebiete erhalten blieben. |
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In den 1890er Jahren, die Zeit des “ Wilden Westens “ ging zu Ende, umfasste das Streckennetz der Wells Fargo fast 38.000 Meilen. Auf über 2800 Niederlassungen wurden Briefe, Pakete, Fracht u. Geldanweisungen entgegengenommen und Fahrkarten verkauft. Wells Fargo Agenturen u. Banken gehörten in vielen Regionen Amerikas zu den geschäftlichen Zentren. Sie waren “fester Bestandteil einer jeden Stadt.........fast wie ein Saloon o. ein Restaurant”, wie der Historiker O.O. Winther schrieb . Die Geschichte der Wells, Fargo & Co.war erfüllt von faszinierenden Abenteuern, aber auch von rabiat geführten, rücksichtslosen Konkurrenzkämpfen, der Niederwerfung kleiner Firmen. Mit ihrem wirtschaftorientiertem Pioniertum leisteten die Gründer u. Führer der Wells Fargo einen Beitrag zur Eroberug des Westens |
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Etwas über das Maskottchen der Wells Fargo & Co. und seine Geschichte erfahrt ihr hier |
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Die wahre Geschichte jedoch schrieben die Männer auf dem Bock, die mit ihren roten Kutschen immer wieder in die weiten des Westens aufbrachen............ |
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Quelle : DWJ 5 / 1988 Autor : Dietmar Kügler
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